Alter Hamster

  • Liebe Hamster-Freunde,


    obwohl ich momentan bereits 2 Hamster von der Hamsterhilfe bei mir Zuhause beherberge, habe ich jetzt erst geschafft, mich hier einmal richtig anzumelden.
    Und ich bräuchte gleich einmal Rat.


    Mein Hamster, Pablo, ist jetzt 3 Jahre alt und ich weiss nicht, in wie weit er in seinem hohen Alter noch ein lebenswertes Leben lebt. Man sieht ihm sein Alter natürlich an: sein Rücken ist buckelig, er hört und sieht nicht mehr wirklich gut und beim Laufen wird eher sehr tapsig. Dennoch muss ich sagen, dass ich ihn mehrmals am Tag sehe und er jeden Tag seine Gurke frisst und sich auch über das Trockenfutter hermacht. Ich sehe ihn auch täglich im Laufrad - auch wenn er dann nur ein paar Runden dreht und dann wieder schlafen geht. Schlafen tut er schon sehr viel, seine Wachzeiten sind sehr aufs essen und trinken begrenzt. Ach ja, und putzen tut er sich auch (gutes Zeichen?)


    Meint ihr ich soll ihn einfach so weiterleben lassen bis er irgendwann ruhig einschläft? Ich habe bisher immer gedacht, dass ein kranker Hamster nicht mehr frisst und man daher sein Unwohlsein bemerkt - aber jetzt in dem hohen Alter bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich habe einfach Angst, dass es ihm doch nicht gut geht und das ich hier in irgendeiner Weise eingreifen sollte?


    Für Tipps und Tricks wäre ich euch sehr dankbar - zumal ich mir dann nicht mehr jeden Tag Sorgen machen müsste :)


    Lieben Gruß


    Kathrin

  • Hallo Kathrin,
    Ich persönlich denke, man muss das Altern auch etragen können. Sicher fällt es schwer, wenn der Hamster, den man einst so aktiv gesehen hat, jetzt vieles nicht mehr tut oder kann, aber so ist das im Alter beim Menschen ja auch. Und solange er keine sichtlichen Schmerzen hat oder irgendwas akut vorliegt, würde ich ihm einfach eine schöne Zeit bereiten.
    Alles Gute für euch zwei
    Caterina

  • Hallo Kathrin und herzlich willkommen im Forum der Hamsterhilfe.
    Pablo hat ja ein tolles Alter. Was für ein Zwerghamster ist er denn?


    Ich habe bisher immer gedacht, dass ein kranker Hamster nicht mehr frisst und man daher sein Unwohlsein bemerkt - aber jetzt in dem hohen Alter bin ich mir gar nicht mehr so sicher.

    Zugegeben sind das jetzt nicht meine Erfahrungen, die ich hier schreibe, dennoch durfte ich einen Hamster mitbegleiten, der wahrscheinlich altersbedingt abgebaut hat und vielleicht noch die eine oder andere Alterskrankheit entwickelt hatte. Es war ein schmerzlicher Prozess für die KG aber nach einigen Wochen, in denen das gealterte Tier noch lebensoffen erschien, kippte der Eindruck. Das ist eine emotionale Angelegenheit, die nicht an irgendwelchen Paramtern messbar ist.
    Jedenfalls hat der Hamster noch am Tag seines Todes einen ganzen Haufen Pinienkerne in die Backen gestopft und mitgenommen. Es schien so, als ob ihm das Hamstern das wichtigste sei und er die ganze Kraft dahinein investiert hat. Mir hat der Hamster gezeigt: Nein, auch Futtern ist definitiv kein sicheres Anzeichen dafür, dass der Hamster noch Lebensmut hat.


    Ich habe einfach Angst, dass es ihm doch nicht gut geht und das ich hier in irgendeiner Weise eingreifen sollte?

    Dass sich jeder liebevollen KG diese Frage stellt kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Es gibt dazu immer die klassische Antwort, dass der KG seinen Hamster selber am besten kenne und man einfach zur gegebenen Zeit die richtige Entscheidung treffen wird. Dass das in der Situation keine besonders hilfreiche Antwort ist und wie eine Floskel wirkt, weiß ich. Rückblickend wird sie aber wohl fast jeder bestätigen können.
    Einschläfern oder nicht einschläfern ist schon eine richtige Philosophie. Es gibt immer mal Stimmen, die eher zum zeitigen Einschläfern raten und dann wiederum welche, die einen natürlichen Tod (in Abrenzung zum Traumatod) befürworten.
    Zwei Tage vor dem natürlichen Tod meines Goldhamsters habe ich mit mehreren TÄ, darunter 2 praktische, gesprochen. Tatsächlich war die tiermedizinische Fachwelt überwiegend davon überzeugt dass ein natürlicher Tod beim Hamster alles andere als "natürlich" sei und haben zur Einschläferung geraten. Meine persönliche Einstellung dazu spiegelt das allerdings nicht wider.
    Ich hatte mit einer jungen TÄ einen Hausbesuch vereinbart, den aber an dem Tag morgens abgesagt, da ich dachte, dass mein Goldhamster innerhalb der nächsten paar Stunden, noch bevor der Besuch am Nachmittag geplant war, sterben wird.
    Er ist an dem Tag erst abends nach 21 Uhr gestorben. Dennoch bin ich mit meiner Entscheidung, ihn natürlich sterben zu lassen, im Reinen.


    Caterina schließe ich mich an und wünsche euch alles Gute,
    mit lieben Grüßen
    Julia

  • Huhu


    Kann mich Caterina nur anschließen. Dein alter Herr lebt sein Rentnerdasein und so wie du es beschreibst ist er ja offensichtlich noch sehr am Hamsterleben beteiligt. Er frisst, putzt sich und läuft sogar noch Laufrad. Ich denke du solltest ihn einfach verwöhnen und auf Veränderungen achten. Ich wünche deinem kleinen Mann das er noch viele schöne Tage hat und wenn es soweit ist einfach einschläft.


    Grüße Regina

    Liebe Grüße Regina

  • Vielen Dank schon einmal für eure Antworten. Ja, ich weiss, dass das meine Entscheidung ist, allerdings muss ich dazu auch sagen, dass meine vorherigen Hamster alle im Alter von ca. 2 Jahren plötzlich einfach nicht mehr aufgestanden sind. Ich hatte also ziemliches Glück was den natürlichen Tod anbelangt und bin daher mit so einer Entscheidung ein wenig unerfahren (wenn man das so nennen kann). Aber ich denke schon, dass ich ihm jetzt einfach versuche, schöne und kulinarisch angereicherte Tage/Wochen/Monate zu bereiten und einfach glücklich sein, wenn ich ihn jeden Tag sehe.


    Am schlimmsten ist halt die Angst, dass er irgendwann nicht mehr aufsteht. 3 Jahre verbinden doch schon ganz schön ;( .


    Pablo ist übrigens ein Dschungarischer Zwerghamster...daher beunruhigt mich das Alter ja auch so :huh: ?!
    Ich habe euch mal ein Foto angehangen, welches vor ein paar Monaten entstanden, als wir frisch aus dem Pott nach Köln umgezogen sind (er ist schon ganz schön viel rumgekommen).

  • Ich kann dich gut verstehen.
    Ich habe 3 Hamster gehen lassen müssen.
    Mein Bob war alt und von "heute auf morgen" sehr krank und ihn musste ich einschläfern lassen, denn so konnte ich ihn nicht leben lassen.
    Meine Schenkelchen und meine Emmi sind ganz allein gestorben.
    Sie wurden auch älter und waren immer mehr am schlafen als wach, aber so ist das eben.
    Ich kann dich gut verstehen, ich bin auch jeden Morgen aus dem Bett gesprungen um zu gucken ob das Essen weg war, ob ich den hamster sehe, ob ich sie im Nest liegen und atmen sehe.
    Aber solange der Hamster frisst und sich bewegt und keine sichtbaren Verletzungen oder Schmerzen hat, soll er die chance haben noch so lange zu leben wie ihm gegeben ist und dann zu Hause friedlich einschlummern.


    Oft heißt es ja auch, dass Hamster eher verhungern als einschlafen.
    Bei meiner Schenkelchen war das fast so, ihr habe ich die letzten tage immer Brei neben sie gelegt, den sie aufschlecken durfte.
    Sie schlief friedlich ein.


    Emmi war nach 2 Tagen gestorben, von dem Tag an wo ich dachte, dass es bald passiert.


    Es ist wirklich eine schlimme Zeit, aber die gehört dazu.
    Sowohl bei den Menschen als auch bei den Tieren.
    Wir müssen diesen Weg zusammen gehen, bis zum letzten.
    Das wünschen wir uns doch für uns und so sollten wir auch die Tiere bis zum Ende begleiten und ihnen die chance aufs Alter geben.
    Nur weil auf uns deren Leben vielleicht nicht mehr so aktiv aussieht, muss es doch nicht so sein.


    Er frisst, er bewegt sich- er ist ein süßer kleiner Renter der noch seinen Lebensabend genießen möchte.

  • Da kann ich mich ebenfalls nur anschließen, auch die schweren Wege muss man gehen :|
    Ich habe aktuell meinen 19 Monate alten Dsungarenmann hier, seit September letzten Jahres ist bekannt dass er Mastzelltumore hat. In den letzten Monaten hat er eine Backentaschen-Entzündung und einen weiteren, sehr schweren, Infekt gehabt. Bei letzterem war es sehr knapp, er war schon ganz ausgekühlt und ich dachte, dass er es nicht überlebt, aber mein kleiner Held hat sich wieder rangekämpft :love:
    Heute hab ich festgestellt dass er in den letzten Wochen 10% seines Gewichts verloren hat und nun wird gepäppelt so gut wie geht. Es kann sein, dass es eine Schwankung ist und es kann ebenso sein, dass er den Kampf gegen die Tumore langsam verliert ;(. Ich weiß nicht, ob ich ihn noch Wochen oder sogar Monate haben werde, und wann ich die Entscheidung ob einschläfern oder nicht werde treffen müssen. Gerade mit dem Hintergrund, dass er unheilbar krank ist, werde ich wohl nicht warten bis er von selbst geht sondern versuchen, ihm so gut es geht Schmerzen zu ersparen. Aber auch ich freue mich über jeden Tag, den wir zusammen haben und ich hoffe, dass es noch ganz viele sein werden...

  • Huhu, habe auch einen Hamster etwas über 2 1/2.Und er ist auch nicht mehr so Aktiv wie Früher aber ist noch scheinbar sehr an sein Leben interessiert.
    Mann kann sich sehr fertig machen mit sowas wenn mann immer guckt ob es unseren Mitbewohner gut geht oder nicht.
    Ich habe schon einige gehen lassen müssen ob ich sie habe einschläfern lassen müssen oder auf natürliche art hab gehen lassen.
    Sogar 2 meiner Süßen aufeinmal.Ich hatte das nicht gedacht.Oder mit gerechnet.
    Nur beide haben keine Lebensqualität mehr gehabt.Einer hat sich versucht immer selber umzubringen.(die hatte ich aus schlechter :thumbdown: Haltung übernommen)Und der andere hat immer mehr abgenommen.Und Haare verloren meine ich.Schon was länger her.
    Mit dem habe ich mit meiner ärztin bis zum gang über die RBB gekämpft.
    Und ich kann gerade nachempfinden was du meinst.
    Es gibt da dieses Bauch gefühl.Und solange der so aktiv ist würde ich ihn mit Leckerchen verwöhnen.


    Joah

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