"Unnützes Wissen": die SCN5A-Mutation (Humangenetik) - Parallelen zum Fall "Troisdorf"?

  • Liebe Freunde,
    in der heutigen Wochenendbeilage unserer Tageszeitung (Aachener Nachrichten v. 30.06.2018) las ich mit wachsender Verblüffung den Artikel "Die Wurm und der Gendefekt". Zur Erklärung: die "Wurm" ist ein kleines Flüsschen, das in der Aachener Region u.a. durch Herzogenrath fließt.


    In einem benachbarten Ortsteil und in den angrenzenden Niederlanden ist seit dem 16. Jahrhundert eine gewisse Häufung von Todesfällen aufgrund plötzlichen und unerwarteten Herzstillstandes beobachtet worden. Dafür verantwortlich ist ein Gendefekt, der wissenschaftlich als "SCN5A-Mutation" bezeichnet wird.


    Nun ist das pure Humangenetik und hat mit Hamstern erstmal rein gar nichts zu tun. Aber ich zitiere mal aus dem Artikel: "Oft trifft es junge Patienten.[...] Der Träger kann aber bei der ersten Attacke sterben, andere Träger merken ihr Leben lang nichts von ihrem Gendefekt." Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich musste da sofort an die vielen jungen Hamster des Troisdorfer Notfalls denken, die ohne vorherige Krankheit so plötzlich verstorben sind.


    Zwei Dinge sind mit aller Deutlichkeit zu betonen:


    1. Natürlich ist das erstmal nichts weiter als eine verblüffende Parallele in den äußeren Umständen. Eine tatsächliche Verbindung oder Gemeinsamkeit ist nichts weiter als eine dahingeworfene Vermutung und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Aber irgendwie sind wir ja alle Säugetiere, oder?


    2. Selbst wenn diese vage Vermutung zu 100% zutreffen würde - es wäre rein akademisch und würde keinem einzigen der noch verbliebenen "Troisdorfer" in irgendeiner Weise helfen. ;)


    Andererseits: Der menschliche Gendefekt führt ja nicht zwangsläufig zum plötzlichen Herztod. Sollte bei den Troisdorfern also ein ganz ähnlicher Gendefekt vorliegen, können unser Alberich und seine verbliebenen Notfall-Kumpels u.U. auf ein ganz normal verlaufendes, ungetrübtes Hamsterleben hoffen.


    Verbuchen wir das also mal einfach in der Rubrik "Unnützes Wissen". Ich denke aber, es wird den einen oder anderen interessieren.


    (Ach ja, was uns KGs betrifft: wir beide sind gebürtige Aachener, also aus der Region, haben aber keine bekannten Wurzeln in den betreffenden Ortsteilen beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze, die mit dem bewussten Gendefekt in Verbindung gebracht werden. Insofern :thumbsup: )

  • Ich hab den Artikel zwar nicht gelesen; aber ich denke, das sich die Gene hier im Aachener Raum vermischt haben.
    Betreibt man ein wenig Ahnenforschung, so ist man irgendwann nur noch erstaunt, was man so an Vorfahren findet.
    Ein Teil meiner Vorfahren kommt aus dem Grenzraum NL/Belgien/Neutral - Moresnet.
    Ich hoffe, das ich keinen Gendefekt mitbekommen habe, der könnte sich ja über Generationen vererben ehe er "zuschlägt"


    Ich habe 4 Troisdorfer Robos hierbehalten, 2 von ihnen, da mir klar war, das ein Umzug für sie nicht mehr infrage kam. Ich hatte Angst, das der Streß zuviel für die 2 ist. Elan ist noch immer deutlich kleiner als ein normaler Robo und die kleine Indigo hat sich anfangs immer wieder auf den Rücken geworfen sobald sie Streß hatte oder was verändert wurde. Bei beiden hatte ich lange Angst, das sie nicht überleben.


    Die Ruhe hat beiden gut getan,beide sind ziemlich zutraulich geworden. Indigo schläft an der Scheibe; ich glaube sie fühlt sich in unserer Nähe mittlerweile sehr sicher. Ich hoffe da die Mädels keinen Herzfehler haben und noch ein wenig bleiben dürfen.

    Sinéad

    <3 Snoopy <3 Pikachu <3

    <3 Knoppers <3 Bijou <3

    <3 Brownie <3


    The quarternary code
    Gave mankind a rose
    So we could see the beautiful die



  • Hi Benno,


    wenn ich mir so vor Augen führe, wie schnelllebig so eine Hamstergeneration ist, sind Mutationen und Gendefekte sicher relativ häufig.


    Da bei den Troisdorfern -glaub ich- keiner so wirklich genau weiß, wo sie herkommen,tippe ich mal eher auf schlechte Haltung, wilde Verkreuzung aller möglichen Tiere und evtl die "Qualzucht" unseriöser Vermehrer...
    Wer von uns hat vorher sooo viele weiße Robos gesehen??


    Gefühlt würde ich sagen, da wurde zum einen mächtig auf Aussehen( kleinbleibende, relativ zutrauliche Tiere mit seltener Farbe) und zum anderen auf Futtertiere- alles egal, müssen nur lebend ankommen, da eh bald nicht mehr...., hin gearbeitet.
    Oder die Tiere waren "Ausschussware", die nicht zum Handel in den "Fachgeschäften" taugte..."


    So ganz "koscher" sind die sicher alle nicht ;(

    LG, Perdita Ulrike



    Spring und lass Dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen (Ray Bradbury)

  • So ganz "koscher" sind die sicher alle nicht

    Lass das mal nicht unseren Alberich hören...! :D


    Jedenfalls sehe ich da keinen Gegensatz. Eine unseriöse Zucht mit hohem Inzucht-Faktor steckt mit ziemlicher Sicherheit hinter dem Troisdorfer Notfall. Und dabei entstehende Genmutationen und -Defekte werden munter weiter vererbt. Vielleicht eben gerade so ein Herzfehler, der zu hohem Herzversagensrisiko ohne vorherige Anzeichen führt.


    Nix Genaues weiß man natürlich nicht, alles nur Mutmaßungen...

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