Heute möchten wir Euch die Geschichte von Riccardo erzählen. Ein einjähriges, schwarzes Goldhamstermännchen,
dass vor kurzem an uns abgegeben wurde - schwerstkrank.
Die Abgeberin berichtete, dass er seit Tagen ein geschwollenes Auge hätte und das andere Auge gar nicht mehr öffnen könne.
Zudem hätte er einige kahle, lichte Stellen im Fell. Selbstverständlich, das betonte sie noch, hätte sie ihn aber immer gut gepflegt.
Da sie jedoch aktuell nicht mehr die Zeit aufbringen könne, die er verdienen würde, müsse sie ihn leider abgeben.
Eine unsere Pflegestellen bot sich natürlich sofort an, das Tier aufzunehmen.
Bei der Aufnahme stellte sich dann noch heraus, dass Riccardo wohl bereits vor Wochen "rote, krabbelnde Tiere" auf sich sitzen hatte.
Zum Tierarzt? Nein...stattdessen kurzer Hand im Zooladen des Vertrauens Milbenspray gekauft.
Besserung? Fehlanzeige. Die Überforderung wurde immer größer, das Tier litt immer weiter vor sich hin.
Jetzt endlich einen Tierarzt aufsuchen? Nein...
Stattdessen wurde uns Riccardo in diesem Zustand übergeben:
Sofortige Maßnahmen, Gabe von Schmerzmitteln, antibiotische Augentropfen und ein umgehender Besuch bei einem Tierarzt - alles leider vergebens und zu spät.
Riccardo ist kurze Zeit nach der Aufnahme über die Regenbogenbrücke gegangen.
Wie lange er, still für sich und durch die Besitzer ignoriert in diesem Zustand vor sich hingelitten hat, können wir nicht sagen.
Was wir aber sagen können: die Geschichte von Riccardo ist absolut kein Einzelfall!
Wir bekommen quasi regelmäßig Aufnahmeanfragen für kranke, teils schwerstkranke Tiere,
bei denen die Besitzer schon wochenlang zugeguckt haben, wie es dem Tier immer schlechter geht und man nicht aktiv geworden ist.
Wenn einem der Anblick, des immer kränker werdenden Tieres dann selber zu viel wird, wird das Tier abgegeben.
Mit der Geschichte von Riccardo möchten wir an alle Hamster aber auch generell Haustierbesitzer appellieren:
Wer sich dafür entscheidet, ein Tier bei sich aufzunehmen, entscheidet sich dafür, Verantwortung zu übernehmen!
Verantwortung dafür, sich um das Tier zu kümmern - im Krankheitsfall einen Tierarzt aufzusuchen oder, sofern einem ggfs. finanzielle Möglichkeiten fehlen, sofort und umgehend Hilfe bei Tierheimen, Tierschutzorganisationen etc. zu suchen.
Abwarten, nichts tun, zuschauen und ignorieren kann keine Option sein!
Für Riccardo kam wie geschrieben leider jede Hilfe zu spät.
Wir hoffen, er hat wenigstens in der kurzen Zeit, in der er bei uns war, gespürt, dass er endlich liebevoll umsorgt wird
und man ihm endlich helfen will.
Mach's gut, Riccardo